Schulzentrum Paul Friedrich Scheel
Förderzentrum für Körperbehinderte und Grundschule

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Schulgarten am Förderzentrum
 

Konzept des Schulgartens des Schulzentrums Paul-Friedrich-Scheel 

Wer Schmetterlinge Lachen hört,
der weiß wie Wolken schmecken.

Carlo Karges

Ein Schulgarten bietet fundamentale Lerninhalte und Lernorte schulischer Bildung für alle Schulstufen und Schularten.
Im Rahmen der Öffnung von Schule dient der Schulgarten des Schulzentrums Paul-Friedrich-Scheel der Erhaltung und Rückgewinnung eines bedeutenden vielschichtigen schulischen Lebens-, Lern- und Erfahrungsraumes.

Die Schulgartentätigkeiten sind immer verbunden mit integrativem und fächerübergreifendem Lehren und Lernen. Der Zusammenhang zwischen naturkundlich/ ökologischem, technischem, gesundheitserzieherischem und sozialem Lernen ist Bestandteil nahezu aller Projekte und Vorhaben im Schulgarten. Gerade im Schulgarten ist für die Realisierung themenbezogener Vorhaben (z.B. bei der Anlage eines Kleinbiotops) die Einbeziehung der Arbeitsweisen und Fachaspekte unterschiedlicher Fächer möglich und notwendig. Dabei ist die Beteiligung der Fächer nicht additiv, sondern integrierter Bestandteil einer auf das Thema oder Vorhaben bezogenen Bearbeitung (Unglaube 1997).
Der Unterricht im Schulgarten des Schulzentrums Paul-Friedrich-Scheel findet im Sinne der Profilierung als Unterrichtsfach in Kombination mit Hauswirtschaft oder/ und im Sinne der Orientierung auf einen fächerverbindenden Unterricht (z.B. mit ökologisch-naturwissenschaftlicher aber auch künstlerisch-ästhetischer Orientierung) statt. Außerdem könne im Rahmen von Freizeitangeboten vielfältige Naturerfahrungen gewonnen werden.

Durch den Schulgarten werden Möglichkeiten über einen anschaulichen, erfahrungs- und handlungsorientierten Unterricht zur Natur- und Umweltbildung bzw. -erziehung aber auch zur Bildung für Nachhaltigkeit (de Haan 1998) wirksam gestaltet. Damit leistet das Schulzentrum Paul-Friedrich-Scheel einen wichtigen Beitrag Schule zu einem wirklichen Lebens- und Erfahrungsraum werden zu lassen (von Hentig 1993, Wittkowske 1997).
Der Hamburger Pädagoge Ulrich Gebhard (vgl. 1994) legt in seinem Buch „Kind und Natur“ dar, von welcher prinzipiellen Bedeutung für Kinder in der vorpubertären Phase persönliche Beziehungen zu Tieren und Pflanzen sind. Nur das, was wir lieben und schätzen gelernt haben, wollen wir auch erhalten. „Die zumindest partielle Identifikation mit der Natur ist nämlich notwendig, um sich nachhaltig und wahrhaftig für ihren Erhalt einzusetzen“ (a.a.O., S. 228). Vor diesem Hintergrund, dass Eindrücke in der Kindheit eine zentrale Bedeutung für die Einstellung zur Natur haben, gewinnen die Schulgartentätigkeiten des Schulzentrums Paul-Friedrich-Scheel eine fundamentale nachhaltige Bedeutung. Kinder mit ihrer Fähigkeit zum Staunen, zum Sich-Wundern über unzählige Phänomene in der Natur, ihrer Freude und ihrer Begeisterung können Jugendliche und Erwachsene anstecken und ihnen deutlich machen, welche Schätze die „natürlichen“ Lebensräume bieten und dass es wichtig ist, sie zu erhalten. So helfen sie indirekt bei der Bewusstwerdung, dass ein verändertes Umweltverhalten nicht in erster Linie Verzicht und Askese bedeutet, sondern ein Gewinn an Lebensqualität.

Der Schulgarten, in Verbund mit dem Schulgelände des Schulzentrums Paul-Friedrich-Scheel, ist ein pädagogisches Freilandatelier. Dieses Atelier unterliegt einer ständigen jahreszeitlicher und aktualisierender Veränderung und bietet damit verschiedenste Formen der Inspiration.
Diese pädagogisch orientierten Lernräume sind Umwelträume, aus den Informationen gesammelt, in denen Wissen erworben und Bildung erwächst.
Die Lernorte sind Begegnungsstätten verschiedenster Pflanzen, Tieren und Menschen und dient der Gewinnung von elementaren Grunderfahrungen und Wertorientierungen.
Der Schulgarten stellt einen Bestandteil repräsentierter Schulöffentlichkeit dar. Sowohl Kinder, als auch ihre Pädagogen und Eltern, stehen nicht einer fertig gestellten Wirklichkeit gegenüber. Der Schulgarten als Lernort und Lerninhalt vermittelt Primärerfahrungen. Der Unterricht im Klassenraum ist dagegen häufig auf die Vermittlung von pädagogisch aufbereitetem Sekundärwissen ausgerichtet (Baier 1997). Im Kontext der Schulgartenarbeit sind alle Mitwirkenden an der stetigen Entstehung ihrer Welt beteiligt.  Eltern bringen ihre Erfahrungen zur Gestaltung des Schulgartens beispielsweise im Rahmen des Elternaktionstages mit ein. Die Schüler wirken bei Planungen über das Gremium des Schülerrates mit. Die aktiv im Schulgarten erworbenen Sach-, Methoden-, Umwelt-, Sozial-und Handlungskompetenzen leisten einen wesentlichen Beitrag zur tragfähigen Lebenskompetenz.
Der Erwerb dieser Kompetenzen erfolgt auf der Grundlage des ganzheitlichen Lernens im Sinne von Pestalozzi (Einheit von Kopf, Herz und Hand). Im Schulgarten finden alle Bereiche ihren Ausdruck:

  • die kognitive Dimension (Kopf) durch z.B. naturwissenschaftlich-experimentelles Handeln, Erkennen von Zusammenhängen in der Natur
  • die affektiv-emotionale Dimension (Herz) durch z.B. ästhetisches Empfinden und Erleben, Erfahren ethischer Werte – Achtung vor dem Leben
  • der praktisch-gärtnerischen Bereich (Hand) durch z.B. Anbau, Pflege und Ernte von Kulturpflanzen.

Auf der Grundlage eines ganzheitlich erworbenen Umweltwissens entwickeln sich positive
Einstellungen und Betroffenheit, die wiederum als Basis für ein positives Umweltverhalten, einen Werte- und Einstellungswandel dienen (de Haan & Kuckarz 1998) und Konsequenzen für den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur bewirken.
Somit wird der Schulgarten des Schulzentrum Paul-Friedrich-Scheel zu einem Lernort für Ökologische Nachhaltigkeit. Es erfolgt eine konsequente umweltschonende Bewirtschaftung, ökologische Zusammenhänge werden bewusst erlebt und Beispiele nachhaltiger ökologischer Entwicklungen erfahren. Der Schulgarten wird sich zu einem Ort  hoher Artenvielfalt entwickeln.

Gärtnern: Leistungen hinsichtlich Bodenpflege, Bodenbefestigung, Bodenentsiegelung, standortgerechte Bepflanzung einschließlich
Fassade, Dach und Mauer, Einzäunung undElemente zur Ausstattung, gärtnerischer Abläufe, Verfahren
und Experimente.

Gestalten: Leistungen hinsichtlich Funktionalität von Schulbetrieb und Kommunikation, Erlebnis- und Erfahrungswerte, Naturerziehung,
Ästhetik und Wohlfahrtswirkung einschließlich Berücksichtigung von Gestaltungsvielfalt, -qualität und Pflegeaufwand.

Pädagogik: Leistungen für eine fächerübergreifende Naturerziehung und Umweltbildung, als Erlebnis-, Erfahrungs- und Lernraum; Rahmenplanbezug, Demonstration von Natur- und Umweltthemen, experimentieren, Materiallieferung für Unterricht, praktische Mitwirkung und Vielfalt der Arbeits- und Unterrichtsformen, Möglichkeiten für eine prozesshafte Weiterentwicklung einschließlich Ausbau.

Umweltbildung:
Leistungen hinsichtlich Lebenserfahrung der Schüler durch Organisation, Betrieb und Pflege, Partnerschaften/ Einbeziehung der Eltern, Vereine/Unternehmen, Konsens in der Schulgemeinschaft/ Schulleitung/ Kollegium/ Hausmeister, Nutzung als Lehrgarten für öffentliche Umweltbildung, Bedeutung für die Naturerziehung.

Der Schulgarten in der Grundschule -
ein besonderer Lern-, Spiel- und Erlebnisraum für Kinder
Schulgarten ermöglicht es...
...auf unterschiedlichste und interessanteste Art und Weise der Natur auf
die Spur zu kommen
• Natur erfahren mit allen Sinnen
• Naturobjekte und Naturerscheinungen beobachten, untersuchen und
dokumentieren
• Pflanzen und Tiere kennen lernen, ihre Lebens- und
Entwicklungsbedingungen verstehen
• Naturphänomene spielend entdecken und verstehen
• Experimente zur belebten und unbelebten Natur planen, durchführen und
auswerten
• Naturwissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen entwickeln und fördern
• Natur- und Umweltschutz praktizieren
• ökologische Handlungskompetenzen erwerben
... im Einklang mit der Natur tätig sein
• Pflanzen anbauen, pflegen und verwerten
• Methoden und Techniken des biologischen Gärtnerns anwenden
• Nützlinge im Garten schützen
• Schädlingsbekämpfung ohne Chemie durchführen
• im Jahreslauf planen und kultivieren
• Biotope anlegen und bewahren
• ökologische Zusammenhänge im Garten erkennen und auf ähnliche
Lebensräume für Pflanzen und Tiere übertragen
... mit Pflanzen und anderen Naturmaterialien kreativ zu gestalten
• Pflanzenbilder gestalten
• Gestecke und Sträuße binden
• Kräuterspirale oder Kräutergärten anlegen
• Lernspiele basteln
• Naturlehrpfad gestalten
• Schulgartenfeste und Ausstellungen ausrichten
• sich mit Pflanzen schmücken
• mit Pflanzen färben und malen

Nutzung: Schülerinnen und Schüler aller Schulstufen, Lehrerfortbildung Handlungsmöglichkeiten/ Sinnerfahrung: (Auswahl)
• Beobachten und Beschreiben von Vorgängen in der Natur (blütenökologische
Zusammenhänge, Bestäubung, Befruchtung, Samenbildung)
• Bestimmen von Pflanzen nach morphologischen Merkmalen
• Pflanzen- und Tierfotografie
• Maßnahmen zum Artenschutz; Kennzeichnung gefährdeter Pflanzen
• Kartierung und phänologische Beobachtungen; Protokollierung
• Pflanzen von Einjahresblumen (Jahreszeitenweg)
• Saatguternte, Anlegen einer Saatgutbank und vegetative Vermehrung
• Pflege der Beete, Übernahme persönlicher Verantwortung